Hi!
Wo wir in einem anderen Thread über ein x-Serve diskutieren, dachte ich, ich könnte euch in Kürze meine gute alte X1 vorstellen.
Die Sun Netra X1 wurden im Wesentlichen als Proxies, Router, Load-Balancer etc. benutzt und entsprechend sind sie ausgelegt.
Absolut nicht Arbeitszimmertauglich, laut (2 Lüfter mit hoher Drehzahl), 19" Pizzaboxen mit 1 Einheit Höhe eben.
WIe man am Einsatzzweck schon sieht sind das Rechner für durchlaufende Daten, nicht jedoch unbedings 'richtige' Server, denn dafür fehlt ihnen die Redundanz.
Wo wir gerade bei den Specs sind, meine X1 hat einen UltraSparc-Prozessor mit 500Mhz und 512 MB ECC-RAM. Als Festplatte ist eine 20GB (!) IDE-Platte verbaut, ein Tray für eine zweite Platte wäre noch frei.
Wer einen zweiten Blick auf die Rückansicht geworfen hat, wird ein paar ungewöhnliche Dinge festgestellt haben. Ziemlich links gibt es einen Einschub für eine ID-Card, die sozusagen der Perso des Rechners ist und nie entfernt wird.
Es gibt zwei Fast-Ethernet-Anschlüsse, die dem Einsatz als Router/Proxy/Balancer geschuldet sind. Es gibt KEINEN Bildschirm-, Tastatur- oder Mausanschluss. DIese Rechner sind nicht für grafische Interfaces vorgesehen, daher gibt es auch keine Grafikkarte oder Onboard-Grafik.
Im Gegenzug gibt es aber einen Seriellen Port und einen LOM-Port (Lights Out Management), beide als RJ11-Stecker ausgeführt, genauso wie sie von Cisco-Routern bekannt sind.
Über den LOM-Port kommt man mit einem seriellen Terminal auf die Konsole und kann den Rechner installieren und konfigurieren. Hat man erst mal das OS auf der Büchse, kommt man natürlich auch über das Terminal mit Telnet oder SSH auf die Konsole der Sun.
Spannend ist auch, dass SunOS sich z.B. zwar an die Unix-Konventionen hält, aber irgendwie alle Devices ungewohnt benamst sind. Selbst ein einfaches ifconfig eth0 funktioniert nicht, da der Fast-Ether-Port 0 z.B. dmfe0 heisst und somit ein ifconfig dmfe0 zum Ziel führt.
Hat man sich aber erst mal an diese Eigenarten gewöhnt, geht die Arbeit zügig von der Hand.
Wo wir gerade beim OS sind - die X1 hat auch keinerlei zugängliches Laufwerk...
Installiert wird über das Netzwerk. Wen das an die aktuellen Macs erinnert - die Idee ist also nicht neu oder von Apple erfunden. Auch nicht von den Schweizern.
Momentan ist noch Solaris 8 auf der X1, aber ich habe mir zwischenzeitlich Solaris 9 besorgt und werde das bei Gelegenheit installieren. Wie man am Bild der SW-Box sieht, ist der Lieferumfang gigantisch, es sind insgesamt 15DVDs mit denen man alles bis zu einem kompletten RZ aufziehen könnte, bis hin zur Software-Verteilung.
Die Netra wird dann mein Failover-Server. Sie ist zwar Baujahr 2002, hat aber nur wenige Betriebsstunden auf der Uhr. Der Server ist zwar höllenlaut und eigentlich für RZ-Betrieb ausgelegt, verbrauch aber unter 30W Strom, also kann ich ihn zur Not prima als Web-Server einsetzen, einen aktuellen Apache kann man ja jederzeit kompilieren.
Und letztlich sehen die Suns ja auch nicht schlecht aus. Sun hat da seinerzeit eine interessante Designline eingeführt. Was Apple am Arbeitsplatz ist, war Sun im Serverraum. Ein 19"-Rack von Sun sieht z.B. richtig gut aus. Im Wohnzimmer würde es trotzdem zu Irritationen führen, jedenfalls meistens ...
So, nun aber Schluss. Der Post aus fremden Welten ist schon lang genug geworden
Wo wir in einem anderen Thread über ein x-Serve diskutieren, dachte ich, ich könnte euch in Kürze meine gute alte X1 vorstellen.
Die Sun Netra X1 wurden im Wesentlichen als Proxies, Router, Load-Balancer etc. benutzt und entsprechend sind sie ausgelegt.
Absolut nicht Arbeitszimmertauglich, laut (2 Lüfter mit hoher Drehzahl), 19" Pizzaboxen mit 1 Einheit Höhe eben.
WIe man am Einsatzzweck schon sieht sind das Rechner für durchlaufende Daten, nicht jedoch unbedings 'richtige' Server, denn dafür fehlt ihnen die Redundanz.
Wo wir gerade bei den Specs sind, meine X1 hat einen UltraSparc-Prozessor mit 500Mhz und 512 MB ECC-RAM. Als Festplatte ist eine 20GB (!) IDE-Platte verbaut, ein Tray für eine zweite Platte wäre noch frei.
Wer einen zweiten Blick auf die Rückansicht geworfen hat, wird ein paar ungewöhnliche Dinge festgestellt haben. Ziemlich links gibt es einen Einschub für eine ID-Card, die sozusagen der Perso des Rechners ist und nie entfernt wird.
Es gibt zwei Fast-Ethernet-Anschlüsse, die dem Einsatz als Router/Proxy/Balancer geschuldet sind. Es gibt KEINEN Bildschirm-, Tastatur- oder Mausanschluss. DIese Rechner sind nicht für grafische Interfaces vorgesehen, daher gibt es auch keine Grafikkarte oder Onboard-Grafik.
Im Gegenzug gibt es aber einen Seriellen Port und einen LOM-Port (Lights Out Management), beide als RJ11-Stecker ausgeführt, genauso wie sie von Cisco-Routern bekannt sind.
Über den LOM-Port kommt man mit einem seriellen Terminal auf die Konsole und kann den Rechner installieren und konfigurieren. Hat man erst mal das OS auf der Büchse, kommt man natürlich auch über das Terminal mit Telnet oder SSH auf die Konsole der Sun.
Spannend ist auch, dass SunOS sich z.B. zwar an die Unix-Konventionen hält, aber irgendwie alle Devices ungewohnt benamst sind. Selbst ein einfaches ifconfig eth0 funktioniert nicht, da der Fast-Ether-Port 0 z.B. dmfe0 heisst und somit ein ifconfig dmfe0 zum Ziel führt.
Hat man sich aber erst mal an diese Eigenarten gewöhnt, geht die Arbeit zügig von der Hand.
Wo wir gerade beim OS sind - die X1 hat auch keinerlei zugängliches Laufwerk...
Installiert wird über das Netzwerk. Wen das an die aktuellen Macs erinnert - die Idee ist also nicht neu oder von Apple erfunden. Auch nicht von den Schweizern.
Momentan ist noch Solaris 8 auf der X1, aber ich habe mir zwischenzeitlich Solaris 9 besorgt und werde das bei Gelegenheit installieren. Wie man am Bild der SW-Box sieht, ist der Lieferumfang gigantisch, es sind insgesamt 15DVDs mit denen man alles bis zu einem kompletten RZ aufziehen könnte, bis hin zur Software-Verteilung.
Die Netra wird dann mein Failover-Server. Sie ist zwar Baujahr 2002, hat aber nur wenige Betriebsstunden auf der Uhr. Der Server ist zwar höllenlaut und eigentlich für RZ-Betrieb ausgelegt, verbrauch aber unter 30W Strom, also kann ich ihn zur Not prima als Web-Server einsetzen, einen aktuellen Apache kann man ja jederzeit kompilieren.
Und letztlich sehen die Suns ja auch nicht schlecht aus. Sun hat da seinerzeit eine interessante Designline eingeführt. Was Apple am Arbeitsplatz ist, war Sun im Serverraum. Ein 19"-Rack von Sun sieht z.B. richtig gut aus. Im Wohnzimmer würde es trotzdem zu Irritationen führen, jedenfalls meistens ...
So, nun aber Schluss. Der Post aus fremden Welten ist schon lang genug geworden
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