Nun ja, das Apple ein gewinnoptimierter Verein ist, das sollte jedem klar sein. Schon die Biographie von Steve Jobs gibt da ja mitunter illustren Einblick in die Raffmentalität aus Cupertino. Jetzt wo man sich bei Apple auf die Entwicklung von Geekutilities konzentriert, tritt das vielleicht nur stärker zu Tage, da die Gewinne halt auch eine ganz andere Größenordnung haben, als zu Zeiten des iMacs oder des G4.
Das ist auch einer der Gründe warum ich mir schon seit fast zehn Jahren keine wirklich neue Hardware von Apple kaufe, sondern stets bei Kleinanzeigen oder Ebay schaue. Ok, iTunes Gutscheine sind natürlich ne andere Baustelle, aber ich hab halt auch keine ökonomisch weiße Weste.
Bei Amazon bestelle ich ebenfalls seit Jahren nicht mehr.
Habe also trotzdem ein relativ gutes Gewissen.
Kreative Menschen nehmen einen Mac.
Menschen mit Job, nehmen einen PC.
Apple argumentiert, das Geld müsse in den Vereinigten Staaten
versteuert werden und sei nur zwischenzeitlich in Irland geparkt. (…)
„Wir bringen unsere Gewinne zurück in die Vereinigten Staaten,
wenn die Steuerquote vernünftiger ist“, sagte Maestri der „Welt“.
Da muss ich mal mit meinem Finanzamt sprechen, dass ich erst
Steuern zahlen werde, wenn mir der Steuersatz passt.
Die haben einen Vertrag mit Irland (ich glaub 1980), und jetzt kommen die von der EU.
Das Gesetz steht nunmal über Verträgen. Und auch Irland hat dieses Gesetz ratifiziert, es gilt also auch dort.
That's it, selbst wenn die Iren das nicht mal wollen, Apple muss zahlen - und imho mit Recht.
Das Gesetz steht nunmal ber Vertrgen. Und auch Irland hat dieses Gesetz ratifiziert, es gilt also auch dort.
That's it, selbst wenn die Iren das nicht mal wollen, Apple muss zahlen - und imho mit Recht.
Ich habe da meine eigene Meinung.
In Irland hocken ca. 600 Unternehmen zbsp. Microsoft, Google, Intel, Pfizer und Co.
Alle bezahlen, mehr oder weniger legal, den landesueblichen Steuersatz.
Auch Luxemburg und Holland bieten solche Steuersaetze an.
Was will die EU jetzt? Das ist mir zu hoch.
Und uebrigens...wenn Apple seine Kohle von Irland in die Staaten schaffen will, muessten die 30 bis 40% Steuern zahlen. Das war damit gemeint ( wenn die Steuerquote vernuenftig ist).
Noch was, die EU will die 13 Milliarden nicht von Apple sondern von Irland.
Irland kann versuchen diese von Apple zu bekommen, aber mit welcher Begrndung.
Die EU will einen einheitlichen EU-Markt, von dem am Ende ALLE Europäer profitieren.
Dazu zählt unter anderem, dass alle Unternehmen in der gesamten EU, d.h. in jedem Land, steuerlich gleiche Bedingungen vorfinden sollen.
Und bitte nicht vergessen: die EU ist kein weit entferntes Konstrukt, sondern durch Wahlen, nationale Gesetzgebung und bindende, ratifizierte internationale Verträge zwischen allen EU-Ländern legitimiert.
Also nicht einfach irgendeine Macht, die einzelnen Ländern mal eben so irgendwas aufdrücken will, sondern gerade diese Länder selbst!
bezahlen, mehr oder weniger legal, den landesueblichen Steuersatz
Den Apple ja bei weitem nicht gezahlt hat, sondern durch einen Sonder-Deal weit weniger. Das ist ja gerade der Punkt, von wegen Wettbewerbsverzerrung, indirekte Subventionen usw.
Selbstverständlich sollten auch alle anderen Unternehmen mit solchen Deals entsprechend behandelt werden.
Und da Irland an dem zweiseitigen Deal ja nicht unbeteiligt war, haben die auch Konsequenzen zu ertragen. Diverse Formalien ergeben sich dabei aus der Struktur der EU.
wenn Apple seine Kohle von Irland in die Staaten schaffen will
Das ist ganz allein Apples Problem.
In der EU gelten europäische Gesetze, nicht die der USA. Nur weil die ein (aus "unserer" Sicht) verkorkstes Steuerrecht haben, muss hier das Steuerrecht noch lange nicht deren Ideen akkommodieren. Zumal die EU bzw. deren Länder ja nicht dieses Geld bekommen würden, sondern die USA.
Apple nutzt diese US-Gesetze übrigens auch weidlich aus, indem man einfach nie Geld in die Staaten "zurückholt", sondern sogar lieber billige Kredite aufnimmt.
Apple nutzt diese US-Gesetze übrigens auch weidlich aus, indem man einfach nie Geld in die Staaten "zurückholt", sondern sogar lieber billige Kredite aufnimmt.
Apple parkt seine Gewinne sozusagen in der steuerfreien Cloud.
Das ist schon eine neue Qualität der Steuervermeidung.
Der Tonfall von Maestri verrät die Allmachtsgefühle von Apple: Apple sei „der größte Steuerzahler der Welt“.
Wie kommt der auf sowas? Kennt Apple die Steuererklärungen aller
anderen Konzerne?
„Was die Kommission hier macht, ist eine Schande für europäische
Bürger, sie sollte sich schämen!“
Na ja – der Satz ist einfach nur dumm. Ich wüsste ganz andere Dinge,
für die sich die Kommission schämen sollte.
Stimmt, besonders der Teil mit dem schämen ist lächerlich, ist aber eine typische Reaktion seitens Apples, wo man ja bekannterweise gern emotionalisiert. Im Grunde aber konsequent, da Apple ja auch eher Emotionen verkauft, als Produkte.
Von wegen "Die anderen machen das auch": Ich weiß nicht wie das im EU-Recht aussieht, aber eine Gleichbehandlung im Unrecht dürfte da nicht gegeben sein, weshalb es für Apple sehr egal sein dürfte, ob Amazon, Microsoft oder wer auch immer es ebenfalls so handhaben.
Kreative Menschen nehmen einen Mac.
Menschen mit Job, nehmen einen PC.
Ich habe wenig Hoffnung, dass die EU ihre Steuerforderung an Apple
durchsetzen wird. Dafür ist die EU zu sehr in Partikularinteressen zerrissen.
Der Wettbewerb der Steuerparadiese wird bleiben, so lange die Generation
von Jean-Claude Juncker in Brüsseler Hinterzimmern die Politik der EU bestimmt.
Das hält mich aber trotzdem nicht davon ab, Apple nur alles Schlechte zu
wünschen, und den anderen globalen Steuervermeidern wie Google, Facebook,
Amazon und Starbucks ebenfalls. Das bereitet mir als alter Macintosh-Fan
überhaupt keine Gewissenskonflikte.
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